02/07/2024 0 Kommentare
Kirchengemeinde Tiergarten vermietet Räume an liberale Moscheegemeinde
Kirchengemeinde Tiergarten vermietet Räume an liberale Moscheegemeinde
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Kirchengemeinde Tiergarten vermietet Räume an liberale Moscheegemeinde
Die Evangelische Kirchengemeinde Tiergarten in Berlin Moabit wird ab 1. Juni 2017 einen derzeit nicht genutzten Gemeinderaum an ihrem Standort St. Johannis an die liberale Ibn Rushd-Goethe Moschee gGmbH vermieten. Der Mietvertrag wurde am 12. Mai 2017 von Vertretern der Kirchengemeinde und der Moscheegemeinde unterschrieben. „An diesem Standort soll exemplarisch respektvolle Nachbarschaft, Dialogfähigkeit und gegenseitige Wertschätzung vorgelebt werden“, sagt Bertold Höcker, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte, „besonders die monotheistischen Religionen wie Islam und Christentum sind zur Bewahrung des Friedens aufgerufen.“.
Superintendent Bertold Höcker hatte den Kontakt zwischen der Kirchengemeinde Tiergarten und der Initiatorin der Moscheegemeinde, der Rechtsanwältin Seyran Ateş, vermittelt. „Als evangelische Kirche verstehen wir uns als offene, dialogfähige Kirche“, betont Theologe Höcker. „Nur wenn man sich kennt, kann man sich verstehen.“ Das sei besonders im multireligiös geprägten Berliner Stadtteil Moabit ein weiterer wichtiger Baustein beim gemeinsamen friedlichen Zusammenleben sowie bei schon bestehenden interreligiösen Projekten des Kirchenkreises. Detaillierte Pläne, was die konkrete Zusammenarbeit zwischen Moscheegemeinde und Kirchengemeinde angeht, gibt es derzeit noch keine.
Gegründet wurde die nach einem arabischen Philosophen und Islamgelehrten des 12. Jahrhunderts und dem orientbegeisterten deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannte Moscheegemeinde von der deutsch-türkischen Juristin Seyran Ateş. Die engagierte Frauenrechtlerin plant eine zeitgemäße und liberale Moscheegemeinde, in der Frauen und Männer gemeinsam und gleichberechtigt in einem Raum beten können. Das erste Freitagsgebet der Ibn Rushd-Goethe-Moschee - bei dem eine Imamin und ein Imam gemeinsam beten werden – ist für den 16. Juni 2017 geplant. Finanziert wird das Projekt über Spenden.
Foto: ©Martin Kirchner
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