Situation in Gaza: Kirchenkreis-Leitung kritisiert „Aushungern“-Äußerung von Israels Finanzminister Smotrich scharf

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Situation in Gaza: Kirchenkreis-Leitung kritisiert „Aushungern“-Äußerung von Israels Finanzminister Smotrich scharf

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Situation in Gaza: Kirchenkreis-Leitung kritisiert „Aushungern“-Äußerung von Israels Finanzminister Smotrich scharf

Bezalel Smotrich, Finanzminister im Kabinett von Benjamin Netanjahu, hat Anfang der Woche eine Blockade der Hilfsgüterlieferungen bis zur Freilassung aller Geiseln als gerechtfertigt bezeichnet, selbst wenn dies den Hungertod von zwei Millionen Menschen im Gazastreifen bedeuten würde. 

„Als Berliner Christen mit zahlreichen interreligiösen Bezügen können wir diese menschenverachtende Aussage nicht unkommentiert lassen“, sagt Superintendent Matthias Lohenner. Schon das Aussprechen eines solchen Gedankens sei moralisch zutiefst verwerflich, die praktische Umsetzung ein schweres Kriegsverbrechen.

„Solche Äußerungen befeuern den Konflikt – nicht nur im Nahen Osten, sondern auch bei uns in Berlin“, so Lohenner weiter, „sie treffen den Kern des Dilemmas, in dem sich viele Menschen auch hier in Berlin sehen.“  Vor dem Hintergrund des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 – der kein anderes Ziel hatte, als jüdisches Leben auszulöschen – haben sich Lohenner und seine Kollegin Silke Radosh-Hinder immer wieder von dem Begriff Genozid im Bezug auf die Kampfhandlungen in Gaza distanziert. „Der Gebrauch dieses Begriffs verringert den Diskursraum da, wo wir unbedingt mehr miteinander reden müssten. Jetzt aber zeigen die Äußerungen von Minister Smotrich, dass es Vernichtungsphantasien auf beiden Seiten des Konflikts gibt“, sagt Theologe Lohenner. Er  plädiert für Verständigung, es brauche dafür Menschen, die sich für das Lebensrecht aller einsetzen und dabei jede, auch verbale, Eskalation vermeiden: „Böses mit Gutem zu vergelten, ist unsagbar schwer, aber unbedingt notwendig. Die Menschen im Gazastreifen brauchen und erhalten Unterstützung. Israels Regierung ist in der Pflicht, diese Hilfe zuzulassen.“


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