Superintendent Bertold Höckers Ansprache beim CSD 2021:

"Ich engagiere mich seit 40 Jahren in der Evangelischen Kirche für die vollständige Gleichstellung queerer Lebensformen. Seit 2016 haben wir in der Evangelischen Kirche die Ehe für alle. Wir freuen uns, wenn ihr bei uns in der Kirche heiratet. 

Gestern hat unser Bischof stellvertretend für die Landeskirche im Gottesdienst zum wegen der jahrelangen Diskriminierung queerer Lebensformen uns um Vergebung gebeten. Das ist zum einen ein Sieg der Theologie: Endlich ist mit der Aussage Schluss, die Bibel verurteile gleichgeschlechtliche Lebensformen. Zum anderen ist das auch ein Neubeginn. Jetzt ist es an uns, wirkliche Vielfalt in allen Kirchengemeinden und Einrichtungen der Evangelischen Kirche zu fördern und Ungleichbehandlungen abzuwehren. 

Bitte helft mit, Fundamentalismus in allen Religionen entgegenzutreten und denen, die gegen Gleichstellung sind, das Argument aus der Hand zu schlagen, die Heiligen Texte sagten etwas gegen queere Lebensformen. Das ist nämlich Unsinn. 

Wir alle sind Kinder Gottes und damit berufen, Liebe und daraus folgend Respekt und Toleranz zum Maßstab unseres Zusammenlebens zu machen. Darum demonstrieren wir heute als Evangelische Kirche hier in Berlin unter dem Motto „Liebe tut der Seele gut“. Diese Liebe wünsche ich euch allen."