26/11/2024 0 Kommentare
Gedenkfeier für einsam Verstorbene
Gedenkfeier für einsam Verstorbene
Die Jüngste wurde gerade einmal 38 Jahre alt, der Älteste 91: Zwei von insgesamt 46 Menschen, die in diesem Jahr im Bezirk Berlin Mitte einsam gestorben sind. Weil sie keinerlei Verwandten hatten oder mittellos waren, wurden sie ordnungsamtlich beigesetzt – ohne Trauerfeier. Um auch für diese Verstorbenen einen würdevollen Abschied zu ermöglichen, richtet der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte gemeinsam mit dem Bezirksamt Mitte am 22. November 2024 um 17 Uhr in der St. Marienkirche am Alexanderplatz eine Gedenkfeier aus.
Während der Gedenkfeier lesen die Beteiligten die Namen, das Geburts- und Sterbedatum und die Adresse aller in diesem Jahr einsam Verstorbener vor. Für jeden und jede der Verstorben aus dem Bezirk Berlin Mitte wird eine Kerze entzündet. Die Hausgemeinschaften der Verstorbenen wurden vorher informiert, um Nachbarinnen und Nachbarn die Möglichkeit zu geben, an der Trauerfeier teilzunehmen.
Die Liste mit Namen und Adressen der Verstorbenen steht auf der Seite des Bezirksamts Berlin https://www.berlin.de/ba-mitte... zur Verfügung.
Veranstaltet wird die Gedenkfeier vom Bezirksamt Mitte von Berlin und dem Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte im Auftrag der Bezirksverordnetenversammlung Mitte. An der Trauerfeier werden neben Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger Gesundheitsstadtrat Christoph Keller sowie die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin, Jelisaweta Kamm, teilnehmen. Superintendentin Silke Radosh-Hinder und Pfarrer Michael Kösling leiten die Gedenkfeier. Jürgen Schulz, Professor an der UdK Berlin, ist als Vertreter der Zivilgesellschaft ebenfalls an der Gedenkfeier beteiligt.
Hintergrund: Im Jahr 2024 gab es im Bezirk Berlin Mitte bis Oktober insgesamt 216 (2023:218) so genannte ordnungsbehördliche Bestattungen. Ordnungsbehördlich bestattet wird, wer mittellos ist und dessen nächste Verwandte nicht auffindbar sind. Gelingt es den Behörden auch nach der Bestattung nicht, Angehörige des Verstorbenen zu ermitteln, gelten diese Verstorbenen nach amtlicher Definition als einsam Verstorbene. Nach bisherigem Stand trifft dies im Bezirk Mitte für das Jahr 2024 bislang auf 46 (2023:43) Menschen zu. Ihre Namen werden bei der Trauerfeier vorgelesen. Trauerfeiern für einsam Verstorbene organisiert die Evangelische Kirche in Berlin gemeinsam mit den jeweiligen Bezirksämtern bereits seit mehreren Jahren. Die Initiative dafür startete im Jahr 2019 und ging vom Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte aus.
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