Anlässlich der ersten gleichgeschlechtlichen Eheschließung hat Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) die "Ehe für alle" als Meilenstein zur Gleichstellung gewürdigt. Die Entscheidung für das neue Gesetz sei "Ausdruck des Bewusstseinswandels in unserer Gesellschaft", sagte Müller am Freitag in der Bundeshauptstadt. Am Sonntag tritt das Gesetz zur "Ehe für alle" bundesweit in Kraft.

Die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung findet den Angaben zufolge am 1. Oktober um 9.30 Uhr im Standesamt im Berliner Rathaus Schöneberg statt. Bodo Mende und Karl Kreil sind das erste homosexuelle Paar, das den Bund fürs Leben schließt. Die beiden Männer sind seit 38 Jahren ein Paar.

Die "Ehe für alle" sei ein Erfolg für alle, "die im Bekenntnis zu Liberalität, Offenheit und Toleranz einen Auftrag zu aktiver politischer Gestaltung von Rechtsordnung und Lebenswirklichkeit sehen", betonte Müller weiter: "Ich freue mich, dass wir gerade in unserer Stadt die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung erleben, denn darum geht es letzten Endes bei allen scheinbar abstrakten Debatten um Gleichstellung: es geht um das Lebensglück ganz konkreter Menschen mit ihren Wünschen und Hoffnungen, ihren Gefühlen und ganz praktischen Bedürfnissen."

Das Inkrafttreten der "Ehe für alle" sei auch Anlass, der Lesben- und Schwulenbewegung und all jenen zu gratulieren, die sich für die Öffnung der Ehe eingesetzt haben, sagte Müller weiter. Zugleich beglückwünschte Berlins Regierender Bürgermeister das erste homosexuelle Ehepaar. "Eine Hochzeit ist immer Grund zur Freude, erst recht wenn sie an einem Ort stattfindet, der schon so viele historische Ereignisse erlebt hat", sagte Müller. Der SPD-Politiker betonte, dass die Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare hoffentlich bald gesellschaftlich eine nicht mehr besonders zu erwähnende Selbstverständlichkeit sein wird. (epd)

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