Bischof Dröge: Osterfest ist "verwegene Hoffnung auf Frieden"

Bischof Dröge: Osterfest ist "verwegene Hoffnung auf Frieden"

Bischof Dröge: Osterfest ist "verwegene Hoffnung auf Frieden"

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Bischof Dröge: Osterfest ist "verwegene Hoffnung auf Frieden"

Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hat zum Osterfest zum Engagement gegen Gewalt und Egoismus aufgerufen. Der österliche Glaube der Auferstehung sei "eine verwegene Hoffnung auf Frieden" auch dort, wo Tod, Hölle und Grauen "scheinbar Sieg an Sieg reihen", sagte Dröge am Sonntag laut Predigtmanuskript im Ostergottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Dies bedeute auch, sich nicht mit der Not anderer Menschen abzufinden und nicht zu akzeptieren, dass Menschen einander Gewalt antun, "ob in Brüssel oder Paris, in Damaskus oder in Kabul".

Der Weg des christlichen Glaubens an die Auferstehung führe nicht in Gewalt und Tod, sondern zur Ehrfurcht vor dem Leben und zur Hoffnung auf Befreiung, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Damit stehe das Christentum auch in der aktuellen Krisenzeit für Verantwortung für Notleidende, solidarisches Handeln und die Befreiung von Angst und Egoismus. Der Tod, der sich in Terroranschlägen und Gewalt zeige, sei nicht das letzte Wort, sagte Dröge: "Wer Angst und Schrecken verbreitet, wird nicht recht behalten."
Heute sei zwar üblich, dass nur das etwas zähle, was sich "berechnen, bewerten, kalkulieren und verkaufen" lasse, kritisierte der Bischof: "Wir leben in einer Zeit, in der ein Geist des Egoismus sich verstärkt breitmacht." Es sei "in", zuerst an sich selbst, an das eigene Land, an den eigenen Wohlstand zu denken, betonte Dröge: "Geboren aus der Angst um die eigene Zukunft, wird man hart und verschließt die Augen vor der Not des Nächsten."

Es nütze jedoch niemandem, wenn man selbst stark sei und dabei sein Umfeld verliere, wenn sich ein Land behaupte und Europa dabei zugleich zerfalle oder die Industriewelt ihre Macht ausspiele, ohne sich mitverantwortlich zu fühlen für die Zukunft der globalen Völkergemeinschaft, betonte Dröge: "Egoismus hat kurze Beine in einer kleiner gewordenen Welt." Das Osterbekenntnis bedeute, dass das Leben nicht aufgehe "in der Rechnung von Misstrauen, Gruppenegoismus, Hass, Gewalt und Gegengewalt". (epd)

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