Landeskirche verabschiedet Doppelhaushalt

Landeskirche verabschiedet Doppelhaushalt

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Landeskirche verabschiedet Doppelhaushalt

Mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2016/2017 ist am Samstag die Herbstsynode der evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg zu Ende gegangen. Der Etat umfasst auch den Stellenplan und hat ein Volumen von jeweils rund 373 Millionen Euro. Zuvor hatten die Synodalen mit einer Schweigeminute der mehr als 120 Opfer der Terroranschläge von Paris gedacht. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sagte, dem französischen Volk sei nach den Anschlägen vom Januar erneut «unvorstellbares Leid» zugefügt worden.

Dies sei in einer Art und Weise geschehen, die die ganze Welt erschüttere. Bischof Dröge sprach von einem grausamen und menschenverachtenden Terror gegen Menschen, die einen unbeschwerten Abend haben verbringen wollen. Der Bischof versicherte zugleich: «Wir werden uns nicht von Unmenschlichkeit, Hass und Gewalt bestimmen lassen.» Man stehe in Anteilnahme und Solidarität an der Seite des französischen Volkes. Dröge und die Synode äußerten ihre Anteilnahme auch in einem Brief an den französischen Botschafter in Deutschland.

Die Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2016/2017 war einer der zentralen Punkte auf der viertägigen Herbstsynode. Neu ist die Einführung einer Gleichstellungsbeauftragten mit einem Stellenumfang von 30 Prozent. Die Leiterin der Finanzabteilung der Landeskirche, Heidrun Schnell, hatte die Synodalen während der Tagung darauf eingestimmt, dass «die fetten Jahre» schon bald vorbei sein könnten. Zwar sinke aktuell die Arbeitslosigkeit und in der Folge stiegen die Einnahmen aus der Kirchensteuer, zuletzt um rund sechs Prozent in den ersten zehn Monaten dieses Jahres. Gleichzeitig würden diese Kirchensteuern aber von immer weniger Gemeindemitgliedern erbracht. Hintergrund seien die demografische Entwicklung, aber auch Kirchenaustritte. Es gelte daher Vorsorge für schlechtere Zeiten zu treffen.

Zur Flüchtlingskrise beschloss die Synode, auch 2017 im dritten Jahr in Folge eine halbe Million Euro für die Arbeit in dem Bereich vorzusehen. Zugleich lehnte das Kirchenparlament die erneute strikte Anwendung der Dublin III-Regelungn ab. Auch dürften die Türkei und Afghanistan nicht in die nationale Liste der sogenannten sicheren Drittstaaten aufgenommen werden. Ferner mahnte die Synode, dass die Möglichkeit des Familiennachzuges erhalten bleiben müsse, damit schutzlos Zurückgebliebene nicht auf gefährliche Fluchtwege gezwungen würden.

Zunächst nicht durchringen konnte sich die Synode zu einer stärkeren Partizipation Jugendlicher in den Gemeindekirchenräten. Ein Antrag, dass künftig schon Jugendliche ab 16 Jahren in diese Gremien gewählt werden können, wurde nicht angenommen. Allerdings wurde die Kirchenleitung von den Synodalen aufgefordert, sich des Themas anzunehmen und bis zur nächsten Herbstsitzung einen Vorschlag zu erarbeiten. Bisher liegt das Alter für die Wählbarkeit in die Gemeindekirchenräte bei 18 Jahren.

Am Rande der Synode berichtete Landesbischof Dröge, dass es viele positive Reaktionen auf seinen Kompromissvorschlag zur Potsdamer Garnisonkirche gebe. Dröge hatte vorgeschlagen, nach dem Wiederaufbau des Turms auf eine detailgetreue Nachbildung des Kirchenschiffs nach historischem Vorbild zu verzichten und stattdessen auch architektonisch deutlich zu machen, dass hier etwas Neues entsteht.

Die Synode war am Mittwochabend in Potsdam eröffnet worden. Sie ist das oberste Leitungsgremium der Landeskirche. Die 114 Kirchenparlamentarier vertreten über eine Million Christen in Berlin, Brandenburg und Teilen Sachsens. (epd)

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Foto: Wikipedia

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