Seit Donnerstag, 26. März 2020, sind die Friedhöfe des Evangelischen Friedhofsverbands Berlin Stadtmitte wochentags zwischen 8 und 13 Uhr vorläufig wieder geöffnet, am Wochenende ganztags. „Wie die Politik, so justieren wir auch täglich nach, um uns den Umständen entsprechend anzupassen“, sagt Tillmann Wagner, Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbands Berlin Stadtmitte, „Wir öffnen ab Donnerstag zunächst probeweise und bitten die Friedhofsbesucher um angemessenes Verhalten, so dass wir die Öffnung beibehalten können.“ 

Die Geschäftsführung des Friedhofsverbands hatte sich zum Wochenbeginn auf Grund des nicht pietätvollen Verhaltens vieler Besucherinnen und Besucher zu einer kurzfristigen Schließung ihrer Friedhöfe für die Öffentlichkeit gezwungen gesehen – auf einigen Friedhöfen waren unter anderen Corona-Parties gefeiert, Fußball gespielt, Hunde ausgeführt und der Friedhof als Ersatztoilette zweckentfremdet worden. 

„Das hat unsere Mitarbeitenden in diesen sowieso schon angespannten Zeiten überfordert. Wir müssen sie schützen, damit die Bestattungen weiterhin durchgeführt werden können“, betont Geschäftsführer Wagner. Leider seien die Angehörigen die Leidtragenden der kurzfristigen Schließungszeit. Die Reaktion der Angehörigen sei aber in den meisten Fällen verständnisvoll gewesen. Dennoch bleibe es eine besondere Herausforderung, zum einen die gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und die weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und zum anderen für die Trauernden da zu sein. 

Bestattungen finden selbstverständlich nach wie vor nach den vom Senat vorgegebenen Regelungen statt. 

Dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte gehören insgesamt 46 Friedhöfe in den Berliner Ortsteilen Pankow, Mitte, Reinickendorf, Tiergarten, Wedding, Friedrichshain, Hohenschönhausen, Prenzlauer Berg, Weißensee sowie Kreuzberg, Neukölln und Mariendorf an.