02/07/2024 0 Kommentare
Ewigkeitssonntag: Superintendent Höcker plädiert für eine würdevolle Bestattung von mittellosen Menschen
Ewigkeitssonntag: Superintendent Höcker plädiert für eine würdevolle Bestattung von mittellosen Menschen
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Ewigkeitssonntag: Superintendent Höcker plädiert für eine würdevolle Bestattung von mittellosen Menschen
Kirchengemeinden treffen sich am Ewigkeitssonntag (25. November 2018) auf Friedhöfen und nutzen ihre Gottesdienste, um Verstorbener aus ihren Gemeinden zu gedenken. Bertold Höcker, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte, setzt sich aus diesem Anlass dafür ein, dass auch obdachlose und arme Menschen mit einer Trauerfeier bedacht werden. „In Berlin ist das bislang nicht möglich“, sagt Höcker, „Bei den so genannten ordnungsbehördlichen Bestattungen bekommen die Verstorbenen weder eine besondere Kennzeichnung noch eine Ehrung ihres Namens, etwa durch eine Trauerfeier. Das ist unwürdig. Jeder Mensch, ob reich oder arm, verdient eine Trauerfeier, einen Rückblick auf das Leben im Angesicht des Todes“. Das Land Berlin bestattet Mittellose oder Menschen ohne Angehörige meist auf einem Urnenfeld, ohne Trauerfeier oder Namensehrung. Bertold Höcker, der vor seiner Zeit als Superintendent in Berlin Stadtmitte Pfarrer in Köln war, hatte dort im Jahr 2006 den „Gottesdienst für Unbedachte“ mit initiiert, bei dem bis heute ein Mal pro Monat anonym bestatteter oder mittelloser verstorbener Menschen gedacht wird. „In Berlin sollten wir so etwas auch haben“, sagt Höcker, der bereits vor fünf Jahren dem Berliner Senat ein Konzept dazu vorgelegt hat. Nach Recherchen des „Tagesspiegel“ kam es nicht zur Umsetzung, weil die Berliner Ordnungsbehörden – anders als in Köln – keinen Zugriff auf Daten zur Religionszugehörigkeit haben. „Dieses Problem ließe sich allerdings durch eine Anfrage bei den katholischen oder evangelischen Kirchenämtern leicht lösen“, meint Bertold Höcker. Der Ewigkeitssonntag im November, auch Totensonntag genannt, ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr.
Foto:©Martin Kirchner
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