Ultramarathon zum Gedenken an Maueropfer

Ultramarathon zum Gedenken an Maueropfer

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Ultramarathon zum Gedenken an Maueropfer

160 Kilometer laufen für die Erinnerung: In Berlin findet am Wochenende zum siebten Mal der Ultramarathon "100MeilenBerlin" zum Gedenken an die Opfer des Mauerbaus statt. Der Verlauf der Extremsportveranstaltung über die beinahe vierfache Marathon-Distanz folgt nach Angaben der Veranstalter nahezu exakt dem früheren Patrouillenweg der DDR-Grenztruppen rund um das westliche Berlin. Die Strecke kann auch in Staffeln absolviert werden. Für Einzelläufer beträgt das Zeitlimit 30 Stunden. Ihre Zahl ist auf 400 begrenzt.
Der Lauf ist demnach jeweils einem konkreten Opfer des DDR-Grenzregimes gewidmet. In diesem Jahr erinnern die Läufer nach Angaben des sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Lutz Rathenow, an Jörg Hartmann und Lothar Schleusner. Die damals zehn und 13 Jahre alten Jungen spielten demnach am 14. März 1966 bei Einbruch der Dunkelheit im deutsch-deutschen Grenzgebiet. Ein Grenzsoldat eröffnete das Feuer, beide Kinder starben.
Rathenow sagte in Dresden, die Erinnerung an den Mauerbau und dessen Folgen seien "für unser heutiges Selbstverständnis grundlegend". Dabei sei es sehr wichtig, dass es neben offiziellen Gedenkveranstaltungen auch zunehmend alternative Erinnerungsformate gebe, fügte er mit Blick auf die Laufveranstaltung hinzu. Der Mauerlauf leiste hier viel, indem er zeige, dass hinter den Zahlen immer konkrete Schicksale stünden "und er aktiviert Tausende Läufer, beim Kampf gegen die Kilometer darüber nachzudenken", erklärte Rathenow.
Der Bau der Berliner Mauer vom 13. August 1961 jährt sich am Montag zum 57. Mal. Nach der Abriegelung der innerdeutschen Grenze teilte der Wall die Stadt bis zum Mauerfall am 9. November 1989 nach Angaben des Landesbeauftragten für exakt 28 Jahre, zwei Monate und 28 Tage. Während dieser Zeit wurden in Berlin demnach mindestens 140 Menschen bei dem Versuch getötet, den sogenannten Todesstreifen an der Grenze zu überwinden. (epd)

Foto: Erika Wittlieb, pixabay.de

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