Kältehilfeperiode 2017/2018: Diakonie, Caritas und DRK ziehen Bilanz

Kältehilfeperiode 2017/2018: Diakonie, Caritas und DRK ziehen Bilanz

Kältehilfeperiode 2017/2018: Diakonie, Caritas und DRK ziehen Bilanz

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Kältehilfeperiode 2017/2018: Diakonie, Caritas und DRK ziehen Bilanz

Diakonie, Caritas und DRK ziehen Ende März 2018 Bilanz der Berliner Kälte­hilfe. Ursprünglich endete Ende März jeweils die Kältehilfeperiode, doch erstmalig stehen in diesem Doppelhaushalt 2018/2019 Mittel für 500 Plätze bis Ende April bereit. Diese Ausweitung wird von den Akteuren der Kältehilfe begrüßt, jedoch auch gemahnt, dass die Kältehilfe weiterhin ein reines Nothilfeprogramm ist und dem Überlebensschutz dient. Die Kältehilfe kann keine dauerhafte Lösung sein, sie unterstützt lediglich die Menschen, die noch nicht vom Hilfesystem erreicht wurden.

Bereits seit 28 Jahren bieten evangelische und katholische Kirchengemeinden sowie Einrichtungen der Diakonie und Caritas Übernachtungsplätze während der Winterzeit, um Menschen vor dem Erfrierungstod zu bewahren. Dank der Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, den Berliner Bezirken und mit Hilfe zahlreicher Ehrenamtlicher können diese Notunterkünfte und Anlaufstellen zur Verfügung gestellt werden. Zum Start der Kältehilfe im November 2017 standen 722 Plätze zur Verfügung, zum Ende der Kältehilfe im März diesen Jahres waren es 1166 Plätze, so viele wie noch nie.

„Wir brauchen vor allem Hilfen, die aus der Misere Wohnungslosigkeit herausführen: Wir brauchen zuverlässige Prävention – niemand darf seine Wohnung mehr verlieren! Wir brauchen die aufsuchende Beratung für die, die schon aufgegeben und sich mit der Parkbank abgefunden haben! Wir brauchen viel mehr Beratung und Betreutes Wohnen für die, die aus der Wohnungslosigkeit herauskommen wollen. Vor allem brauchen wir bezahlbare Wohnungen!“ fordert Barbara Eschen, Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V.

„Es gab in diesem Winter mehr Notunterkünfte als je zuvor; aber nicht nur die Zahl der Notschlafplätze ging in die Höhe. Immer mehr Menschen, die die Kältehilfe aufsuchen, sind in einer sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung. Auffällig sind viele psychiatrische und Suchterkrankungen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort überfordern. Die meisten obdachlosen Menschen in Berlin werden durch die Regelangebote der medizinischen Versorgung nicht erfasst. Eine besondere Gruppe, die vermehrt in der Kältehilfe auftaucht sind Rollstuhlfahrer. Hier stoßen alle Beteiligten an ihre Grenzen. Es ist ein Skandal, dass Rollstuhlfahrer auf die Angebote der Kältehilfe zurückgreifen müssen“ erläutert Prof. Dr. Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V.

„Wir plädieren daher dafür, nicht nur die Notübernachtungsplätze, sondern vielfältige und flexible Beratungs- und Begleitungsangebote weiter auszubauen. Wir sollten alles tun, um möglichst vielen Nutzerinnen und Nutzern dabei zu helfen, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ‚die Kurve zu kriegen‘. Wir freuen uns über alle, die auf das Notversorgungssystem der Berliner Kältehilfe nicht (mehr) angewiesen sind.“ so Nora Marwig, Koordinatorin Notübernachtung Neuen Chance gGmbH. (Caritas)

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