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500. Jahrestag der Reformation ist gesetzlicher Feiertag
500. Jahrestag der Reformation ist gesetzlicher Feiertag
500. Jahrestag der Reformation ist gesetzlicher Feiertag
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Veröffentlicht am Freitag, 9. Oktober 2015 12:33
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500. Jahrestag der Reformation ist gesetzlicher Feiertag
In Berlin gibt es 2017 einen zusätzlichen Feiertag. Der 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober wird einmalig als gesetzlicher Feiertag begangen, Geschäfte bleiben geschlossen, Arbeitnehmer haben frei. Das Abgeordnetenhaus beschloss am Donnerstag in zweiter Lesung einen entsprechenden Gesetzentwurf. Damit soll der herausragenden Bedeutung der Reformation Rechnung getragen werden. Entsprechende Gesetzentwürfe waren auf Initiative der Ministerpräsidenten zuvor schon in zahlreichen anderen Bundesländern auf den Weg gebracht worden. Der 31. Oktober 2017 fällt auf einen Dienstag.
In dem jetzt für Berlin verabschiedeten Gesetzentwurf wird die Reformation als "kirchliches und kulturgeschichtliches Ereignis von Weltrang" gewürdigt. Sie sei ein "zentrales Ereignis für die Geschichte Europas". Der Senat hatte den Gesetzentwurf Anfang Juni auf den Weg gebracht. Für den Gesetzentwurf stimmten am Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus die Fraktionen von CDU und SPD sowie Teile der Grünen-Fraktion. Dagegen votierten Linke, Teile der Grünen und einige Mitglieder der Piraten-Fraktion.
Beißende Kritik an den Plänen äußerte in der Aussprache der Linken-Abgeordnete Wolfgang Brauer. Es sei deplatziert, über einen Feiertag im Jahre 2017 zu sprechen, während gleichzeitig viele Menschen in dieser Stadt nicht wüssten, wie sie durch den Winter kommen sollten. Auch sei nicht einzusehen, warum sich die evangelische Kirche ihr "Gründungsdatum" auch noch staatlich alimentieren lasse.
Redner von CDU, SPD, Grünen und Piraten wiesen diese scharfe Kritik zurück und äußerten Zustimmung zu einem einmaligen Feiertag. Die kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Cornelia Seibeld, nannte den Feiertag auch eine gute Gelegenheit, sich mit den weitreichenden Auswirkungen des Ereignisses vor 500 Jahren zu beschäftigen - auch und gerade an den Schulen. Susanna Kahlefeld von der Grünen-Fraktion nannte die Reformation einen Wendepunkt im europäischen Denken und ein Ereignis mit enormer Strahlkraft. Zustimmend äußerten sich auch für die SPD die Abgeordnete Renate Harant und der Pirat Christopher Lauer.
Die evangelische Kirche erinnert im Jahr 2017 an den 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546) an der Schlosskirche in Wittenberg. Das Ereignis vom 31. Oktober 1517 gilt als Beginn der Reformation. Der Reformationstag am 31. Oktober ist in den fünf ostdeutschen Bundesländern ohnehin regelmäßig ein gesetzlicher Feiertag, nicht aber in Berlin. Die Ministerpräsidenten aller Bundesländer hatten sich im Dezember 2012 dafür ausgesprochen, den Tag als bundesweiten Feiertag zu begehen. Die meisten Bundesländer hatten diesen Beschluss bereits vor Berlin auf den Weg gebracht, zuletzt im Sommer Nordrhein-Westfalen.
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