02/07/2024 0 Kommentare
Memento mori – zwischen Lebenslust und Todesangst
Memento mori – zwischen Lebenslust und Todesangst
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Memento mori – zwischen Lebenslust und Todesangst
Berlin im Spätherbst 1860, es ist ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit: In der Turmhalle der Marienkirche am Neuen Markt, nahe dem heutigen Alexanderplatz, findet eine Bauinspektion statt: Die in den Mauern hochsteigende Feuchtigkeit ist im Auge zu behalten, hier und da wird etwas auszubessern sein - Routine für den Königlichen Oberbaurat Stüler.
Doch die Besichtigung bringt eine Sensation ans Licht: Unter einer dünnen Schicht von Tünche wird ein 22 Meter langes Wandgemälde freigelegt - eine Totentanz- Darstellung aus dem späten Mittelalter. Vierzehn Vertreter eines geistlichen und ebenso viele eines weltlichen Standes der mittelalterlichen Gesellschaft bilden - gemeinsam mit einer Todesgestalt - je ein Paar. Unter den Tanzpaaren stehen Verse, in denen der Tod den zum Sterben Gerufenen einen Spiegel ihrer Sünden vorhält, während die Opfer ein letztes Mal sich auflehnen, um Aufschub bitten oder sich einsichtig in ihr Schicksal ergeben. Heute stellt der Totentanz in der Marienkirche das am vollständigsten erhaltene vorreformatorische Kunstwerk dieser Art in Europa und zugleich die älteste überlieferte Dichtung für Berlin dar.
Termine: 13. Juli und 24. August 2014, jeweils 12 Uhr
Treffpunkt: Am Büchertisch in der St. Marienkirche, Karl-Liebknecht-Straße 8, 10178 Berlin
Dauer: ca. 1 Stunde
Kosten: 5,- €
Um Anmeldung wird gebeten unter Tel.: 030/ 25 81 85 112 oder per mail
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