02/07/2024 0 Kommentare
Kirchlicher Rückenwind für Dringlichkeit der Klimafragen
Kirchlicher Rückenwind für Dringlichkeit der Klimafragen
# Nachrichten - Aktuelles
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Kirchlicher Rückenwind für Dringlichkeit der Klimafragen
Liebe Lesende!
Hier schreiben zwei Christinnen, Kirchenmitglieder, Pfarrerinnen aus Berlin, Aljona Hofmann und Almut Bellmann, und bitten für ein paar Zeilen um Ihre / eure Aufmerksamkeit.
Mehr als eine Woche lang haben wir jeden Tag von 17 bis 19 Uhr unsere Kirche für Klimafragen offen gehalten und Gelegenheit für Austausch im geschützten Raum gegeben. Weil wir glauben, wenn es auf den Straßen angespannt wird, kann ein Gespräch in der Kirche guttun.
Wir haben uns erhofft, Interessierte, Klimabewusste, Neugierige, Skeptische, Menschen auf der Durchreise und aus der Nachbarschaft und Gemeindemitglieder mit unserem großen Banner, über soziale Medien, über Abkündigungen und über andere Kommunikationswege in die Kirche zu locken.
An manchen Abenden ist das gut gelungen – wir hätten es uns noch viel mehr gewünscht.
Beeindruckt hat uns, wie verlässlich unsere Gäste von der Letzten Generation in die Offene Kirche gekommen sind: ihrerseits gesprächsbereit, interessiert und zugewandt. Und geduldig im Erläutern ihrer Standpunkte, ihrer Beweggründe, ihrer Forderungen.
Wir haben viel gelernt in dieser Woche: über Protestbewegungen in Vergangenheit und Gegenwart, über Protestformen, über einzelne Personen, die sich aktuell engagieren, und über die Forderungen der Letzten Generation.
Vor allem haben wir sehr, sehr deutlich den Wunsch und die Sehnsucht gehört nach Rückenwind für die Engagierten.
Wir beide können uns persönlich nicht vorstellen, uns auf die Straße zu setzen.
Und wir haben auch nicht das Gefühl, das tun zu müssen. Von einigen unserer Gäste haben wir gehört, dass sie so ein „Muss“ für sich innerlich spüren: einen inneren Drang, alle möglichen Formen friedlichen Protestes auszuschöpfen aufgrund der Dringlichkeit des Themas.
Und wir wollen heute in diesem Schreiben keine Zeit damit ver(sch)wenden, über Protestmethoden zu diskutieren. Das wird so viel getan. Es fängt an uns zu ermüden.
Wir sind bewegt von vielen Gesprächen, die wir in dieser Woche geführt und miterlebt haben. Wir sind innerlich in Bewegung geraten. Und wir möchten gerne andere bewegen: zum Zuhören, zum Nachlesen, zum Unterstützen.
Eine unserer Gäste sagte diese Woche: „Wenn mehr Menschen auf die Straße gehen würden, dann müsste sich niemand festkleben.“
Nur eine Forderung hier als Beispiel: Bisher ist es in Deutschland legal, lasterweise genießbare Lebensmittel zu entsorgen. Genießbare Lebensmittel durch „Containern“ zu retten und zu verteilen, ist illegal. Diese rechtlichen Bedingungen umzudrehen, ist eine der Forderungen der Letzten Generation und könnte, wenn sie eingelöst würde, so viel Gutes bewirken.
Diese und weitere Forderungen sind nachzulesen unter letztegeneration.de/forderungen.
Wir bitten Sie und euch um Rückenwind:
Wenn Ihnen / euch die Bewahrung der Schöpfung und die Einhaltung
der längst beschlossenen klimarettenden Gesetze am Herzen liegen:
Unterschreiben Sie / Unterschreibt die Petition
“Offener Brief: Aus der Mitte der Gesellschaft ”.
Und/ Oder überlegen Sie selbst Möglichkeiten für Rückenwind,
die Ihnen / euch und Ihren/ euren Möglichkeiten entsprechen.
Herzlichen Dank!
Pfarrerin Aljona Hofmann und Pfarrerin Almut Bellmann
Berlin, den 28.04.2023
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