
„MessiaSASAmbura“ ist ein zeitgenössisches, interkulturelles Oratorium für Chor und Orchester von Maximilian Guth und eine kompositorische Neuinterpretation des großartigen Oratoriums "The Messiah" von G.F.Händel.
Maximilian Guths großartiges Werk entfaltet ein musikalisch-performatives Miteinander, das Raum schafft für einen künstlerischen und kritischen Diskurs zu den Einflüssen und Folgen christlicher Missionsarbeit in Afrika.
Im Rahmen einer dialogischen Grundidee werden im "MessiaSASAmbura" originale Abschnitte von Händels Meisterwerk mit Teilen afrikanisch-arabisch-geprägter Musikkulturen sowie mit avantgardistischen Elementen verbunden. Klänge der europäischen Klassik und der experimentellen Neuen Musik interagieren und kontrastieren dabei mit Klangfarben, Formen und Rhythmen außereuropäischer Musikkulturen in ihrer gesamten Vielfalt, von tiefen Querflöten über präpariertes Klavier, ponticello-Streichern und Marimba bis hin zur westafrikanischen Kora, arabischen Oud, Mbira, Djembe und iranischen Santur. Dabei nimmt ein vielschichtiger, interkultureller und interdisziplinärer Dialog Gestalt an: SASA bedeutet JETZT auf Swahili – und symbolisiert im Titel des Werkes die Bedeutung der Gegenwart für unser Miteinander.
Die Präsenz von verschiedenen Tanzmustern in der Musik des Barocks und die (poly-) rhythmischen Ordnungsprinzipien in der afrikanisch-arabischen Musik, die stets untrennbar mit (Tanz)-Bewegungen verbunden ist, bieten spannungsreiche Analogien, um diese Musik visuell zu erleben. Die Tänzerin Manuela Bolegue verarbeitet in ihrer Performance das Andersartige der Musikstilistiken, tritt mit Chor und Orchester in Zwiesprache, um Spannungen zwischen den unterschiedlichen Sphären auszuloten, und eröffnet damit eine Metaebene des Dialogs der Kulturen.